Daniela Corduan

FG Vegetationstechnik und Pflanzenverwendung, TU Berlin

Daniela Corduan ist seit September 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin der TU Berlin am Fachgebiet für Vegetationstechnik und Pflanzenverwendung unter der Leitung von Prof. Dr. Norbert Kühn. Dort hält sie Vorlesungen und Seminare in Bachelor- und Masterstudiengängen, die eng mit der Landschaftsarchitektur verknüpft sind. In ihrer mit dem Ulmerpreis ausgezeichneten Masterarbeit hat sie sich bereits mit der Pflanzenverwendung in Versickerungsmulden auseinandergesetzt. Durch den erfolgreich eingereichten Forschungsantrag bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt konnte eine Drittmittelförderung für die nun bestehende Forschung „Perennierende Pflanzen für innerstädtische Versickerungsmulden. Low-Tech-Konzepte mit Stauden zur Versickerung und zur Förderung der Biologischen Vielfalt“ eingeworben werden. Die Forschung findet in Kooperation mit den Berliner Wasserbetrieben und der Berliner Regenwasseragentur statt. Daniela Corduan ist für die Projektbearbeitung zuständig und promoviert ebenfalls zu dem Thema. 

Panel I: Von Europa lernen - 10:30 - 11:30 Uhr

IMPULS: Artenreiche Versickerungsmulden – eine Chance für den klimagerechten Stadtumbau

Städtische Agglomerationen leiden besonders unter den Auswirkungen des Klimawandels. Den schon bestehenden Urban Heat Island Effect verstärken immer höhere Durchschnittstemperaturen, was Urban Heat Waves zu Folge haben kann. Aber auch Starkregen und in der Folge Überflutungen werden häufiger. Solche extremen und gegensätzlichen Wetterphänomene, wie Dürreperioden und Starkregen, stellen Städte und ihre Bewohner:innen vor neue Herausforderungen. Somit sind Klimaadaptionsstrategien gefragt, die ausgleichend wirken, um an heißen Tagen zu kühlen und bei heftigen Regen überschüssiges Wasser aufzunehmen und es vor Ort zu versickern.
Die Vegetation trägt durch ihre aktive Rolle (Verdunstung, Rückhalt, Speicherung, Reinigung) entscheidend zur Pufferung von Wasser-Extremsituation auf Freiflächen bei. Deshalb wird ein gezielter Einsatz von Pflanzen weiter an Bedeutung zunehmen. Grüne Infrastruktur leistet somit einen entscheidenden Beitrag zum Wasserhaushalt der Stadt. Insbesondere lineare Resträume, wie Vegetationsstreifen entlang von Wegen, Straßen und anderen Trassen können genutzt werden, um Maßnahmen des integrierten Regenwassermanagements umzusetzen. Solche dezentralen Regenwasseraufnahmebereiche zeichnen sich hinsichtlich Funktion, Herstellung und Wartung durch Einfachheit und Robustheit (Low-Tech Prinzip) aus. Bei Versickerungsmulden wird Regenwasser oberflächlich eingeleitet, kurzfristig zwischengespeichert (maximale Einstauhöhe 30 cm) und dann versickert. Bislang wurden solche Mulden fast ausschließlich mit Rasen bepflanzt. Doch sie bieten ein großes Potential, um das städtische Umfeld aufzuwerten und die Biodiversität zu fördern. Allerdings ist über eine geeignete Auswahl an Pflanzen nur wenig bekannt. Auch weiß man nicht, wie sich diese auf die Tierwelt, insbesondere die Bestäuber, auswirkt.