BdB kritisiert den geplanten Wegfall des Agrardiesels als völlig verfehlte Entscheidung
Die Produktion von Gehölzen in Deutschland ist aufgrund der hohen Sozial- und Umweltstandards bereits heute kostenintensiver als in konkurrierenden Nachbarländern. Mehr Importe von Bäumen, Sträuchern und Ziergehölzen verschlechtern die CO2-Bilanz.
"Man reibt sich die Augen, was in Nachtsitzungen alles entschieden wird. Hier hätte ein kühler Kopf mehr bewirkt als die heiße Nadel.", resümiert BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl. "Die wichtigste heimische Branche, die künftig Deutschlands grüne Infrastruktur mit Gehölzen versorgen soll, erleidet durch die höhere Steuerlast aus dem Wegfall des Agrardiesels und der KfZ-Steuerbefreiung einen massiven Kostenschub. Das ist nicht nur gegenüber den europäischen Mitwettbewerbern ein Nachteil, sondern konterkariert die Ziele der Bundesregierung im Bereich CO2-Einsparung und der Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln."
Einerseits würden durch das weiter wachsende Preisgefälle zu den ausländischen Gehölzproduzenten mehr Pflanzen importiert werden als bisher. Die Produktion dort geschehe aber, so Guhl, nicht selten zu geringen Öko- und Sozialstandards.
Aber noch ein weiteres wichtiges Thema komme auf die Tagesordnung. "Unsere Betriebe sollen mit mechanischen und thermischen Verfahren alternative Wege zum chemischen Pflanzenschutz beschreiten. Wie soll das jedoch umgesetzt werden, wenn diese Verfahren durch die höhere Steuerlast auf Betriebsstoffe massiv verteuert werden?"
Guhl äußert die Erwartung der Branche an die Regierungskoalition, die Pläne der Bundesregierung zu korrigieren. "Wir appellieren an die parlamentarischen Spitzen der Koalitionsparteien, die Pläne in Ruhe zu analysieren und nicht umzusetzen."