Der europäische Baumschulverband (ENA) erhält Ende April die Gelegenheit, der EU-Kommission im Beisein mehrerer hundert Wissenschaftler die Belange und Wünsche der Baumschulwirtschaft bezüglich der Abwehr von Xylella vorzutragen. Dabei haben die deutschen Teilnehmer des Ad-Hoc-Arbeitskreises Pflanzengesundheit inhaltlich entscheidend mitgearbeitet.

Mitte April hat die ENA zu einem digitalen Arbeitstreffen eingeladen, um eine gemeinsame Position abzustimmen. Die EU-Kommission und die wissenschaftliche Arbeitsgruppe ist auf die Wünsche der Praxis angewiesen, um eine Prioritätenliste aufzustellen. Damit sollen die wissenschaftlich knappen Kapazitäten gezielt für die notwendigsten Probleme verwendet werden. Die ENA wird diese gemeinsame Position vortragen.

Die Mitglieder des BdB-Ad-Hoc-Arbeitskreises Pflanzengesundheit sehen in Bezug auf Xylella zwei Szenarien.

Zum einen muss die Einschleppung von Xylella verhindert werden und zum anderen müssen bei bereits vorhandenem Befall Lösungen der Eindämmung und Vernichtung gefunden werden.

Um die Einschleppung zu verhindern, müssen effektive Detektionsmöglichkeiten entwickelt werden, die es erlauben, Xylella vor, während und nach dem Transport zu erkennen. Dabei hat die Arbeitsgruppe vorgeschlagen, ähnlich wie bei dem Zitrus- oder Asiatischen Laubholzbockkäfer auf Spürhunden zu setzen.

Weitere ENA-Länder unterstützen den deutschen Vorschlag. Wichtig sei eine Nachweismethode, die schnell, einfach und kostengünstig in der Praxis durchzuführen ist. Diese Nachweismethode soll ebenso Jahreszeit unabhängig durchführbar sein.

Wird ein Befall von Xylella nachgewiesen, müssen geeignete Bekämpfungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Hierzu gehört insbesondere die Bekämpfung von Vektoren. Neben dem Einsatz von chemisch synthetischen Pflanzenschutzmitteln müssen auch nicht chemische Verfahren entwickelt werden, um die Vektoren zu bekämpfen. Genannt werden            der Einsatz von Raubinsekten, Bakteriophagen und neuartige Methoden wie CRISPR.

Der BdB lässt keine Gelegenheit aus, Möglichkeiten gegen die Einschleppung von Quarantäneschadorganismen zu bewerben und diese auch wissenschaftlich fundiert einzusetzen.

Haben Sie Anregungen oder Kommentare zu diesem Thema, mailen Sie diese gern an sommer@gruen-ist-leben.de.