Liebe Leserinnen und Leser,

der Herbstversand hat begonnen. Aus vielen Baumschulen ist zu hören, dass das Auftragsvolumen hoch ist.

Auch wenn die Betriebe durch ihre vorausschauende Aufschulpraxis ein breites Sortiment an Gehölzen vorrätig halten, gilt in diesem Jahr wie bereits 2019: Bei so manchen Gehölzarten und -sorten zeigt sich eine Verknappung am Markt. Für Auftraggeber bedeutet dies, sich intensiv mit dem Gehölzmarkt auseinanderzusetzen und vor allem den Empfehlungen der Baumschulen zu folgen, wenn es um sinnvolle Alternativen zur ursprünglich erfragten Pflanze geht.

Dazu kommt, dass der Klimawandel auch einen teilweisen Schwenk zu neuen Gehölzarten und -sorten notwendig macht. Zwar ist dieser Wechsel nicht disruptiv. Auch bewährte heimische Gehölze behalten vielfach ihren Stellenwert. Aber, es tritt nun ein, was die Branchenexperten seit Jahren vorhergesagt haben. Großflächig müssen wir umdenken, um auch künftig in unseren Städten, der freien Natur und in den Wäldern eine funktionierende grüne Infrastruktur zu erhalten und zu schaffen. Der teilweise postulierte ideologisch verbrämte Ansatz im Naturschutz kommt eklatant an sein Ende. Sterbende Buchen- und Eichenbestände zeigen dies dramatisch. Hier braucht die Fachszene in Deutschland und darüber hinaus einen neuen offenen Dialog ohne Scheuklappen, um für die nächsten Generationen die Weichen für eine ökologisch fruchtbringende Zukunft bereits heute richtig zu stellen.

Einen akzentuierten Beitrag wird der BdB zusammen mit der Gartenamtsleiterkonferenz im kommenden Monat liefern. 60 Zukunftsbäume für den Stadtraum werden in einer neuen Broschüre präsentiert. Das Papier fußt auf dem langjährigen Straßenbaumversuch der GALK und zeigt die jeweiligen Gehölze mit all ihren Eigenschaften und Standortbedingungen. Auch hier ist es ein sinnvoller Mix aus neuen und alten Arten und Sorten. Die Broschüre soll Fachleuten aus Kommunen und aus der Landschaftsarchitektur ein Wegweiser in diesen nicht einfachen Zeiten bei der Gehölzauswahl sein.

Es grüßt aus Berlin

Ihr

Markus Guhl