Liebe Leserinnen und Leser,

die Ergebnisse des Urnenganges zum Europäischen Parlament werden in Medien und Politik als Klimawahl gedeutet. Wie dem auch sei, sehen sich die Baumschulen unvermittelt im Zentrum dieser Debatte, die die deutsche Öffentlichkeit erfasst hat.

Denn das Produkt, das sie in ihren Betrieben kultivieren und verkaufen, ist ein wichtiger Lösungsansatz, um den Klimawandel beherrschbar zu machen und nicht zuletzt um Feinstaub zu filtern und CO2 zu speichern.

Mehr noch als bisher, ist es für uns als BdB wichtig, die Branche als unverzichtbaren Bestandteil der deutschen Umweltökonomie zu positionieren. Dabei geht es nicht darum, technische Ansätze zur Beherrschung des Klimawandels zu negieren. Aber auch das industrieaffine Deutschland muss stärker als bisher erkennen, dass die Umweltleistung des lebendigen Grüns, eingebettet in eine planvoll gestaltete grüne Infrastruktur, in der künftigen Klimapolitik nicht mehr weggedacht werden darf. Dabei geht es nicht um die Frage, ob wir mehr Grün in den Städten brauchen, sondern nur noch, wie wir möglichst schnell möglichst viel qualitatives lebendiges Grün pflanzen und pflegen.

Wir sehen auf der anderen Seite auch, dass der Produktionsprozess in den Baumschulen von einer kritischen Öffentlichkeit begleitet wird. Dem verschließt sich die Branche nicht: Im Zuge der Torfminderungsstrategie sind wir im konstruktiven Dialog, um beides miteinander zu verbinden. Erreichung der Klimaschutzziele durch noch nachhaltigere Produktionsweisen bei gleichzeitiger Beibehaltung des hohen Levels unserer Qualitätspflanzen.

Denn eines ist klar: Der Klimawandel wird die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Gehölze erhöhen. Standortgerechtigkeit wird ein zentrales Schlagwort der praktischen Umsetzung der Grünpolitik sein.
In Berlin und in Brüssel ist der BdB und ist die ENA anerkannter Partner der Politik. Und diese Zusammenarbeit wollen wir weiter ausbauen. Denn nur gemeinsam können wir die großen Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf uns zukommen, bewältigen.

Es grüßt aus Berlin

Ihr
Markus Guhl