Liebe Leserinnen und Leser,

mit dem Sommer kommen die heißen Tage. Diese erinnern uns daran, dass unsere grüne Infrastruktur nach wie vor hohen Belastungen ausgesetzt ist. Auch wenn die Regenmengen im ganzen Land höher sind als in den vergangenen Jahren, kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir unsere Grünflächen in Sachen Klimaresilienz weiterentwickeln müssen. Neue Baumarten und -sorten, neue Techniken der Bewässerung und Düngung und mehr Personal sind notwendig, um das Versprechen der Politik, Deutschland fit zu machen für den Klimawandel, einzulösen.

Dabei spielt auch noch die Coronakrise mit hinein. Wie geht es weiter mit den finanziellen Prioritäten durch die Kommunen? Wird man wieder in ein Jahrzehnt zurückfallen, in dem man die grüne Infrastruktur eher dem Verfall preisgegeben hat, als sich ihrer anzunehmen? Und welche Antwort gibt man darauf, dass der hohe Nutzungsdruck der Bevölkerung, insbesondere in den Großstädten, auch in der Zukunft eher zu- als abnehmen wird? Denn immer noch geistern die Ankündigungen von Reiseverboten durch die Medien. Dies bringt die Leute dazu, im eigenen Land zu bleiben. Und wer keinen Garten hat, der geht folgerichtig in die Grünanlagen.

Da ist es völlig deplatziert, wenn in der deutschen Hauptstadt aktuell darüber nachgedacht wird, bestimmte Grünflächen abzuriegeln und zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten der Bevölkerung vorzuenthalten. Zwar geht es bei dieser Diskussion um das Vermeiden von abendlichen Partys im öffentlichen Raum. Aber die Holzhammermethode, den Bürgerinnen und Bürgern ihren Stadtraum abspenstig zu machen, ist der falsche Weg. Hier müssen andere Lösungen gefunden werden.

Eine schöne Ferienzeit wünscht

Ihr

Markus Guhl