Liebe Leserinnen und Leser,

zwei Ereignisse mit immenser Bedeutung für die Baumschulbranche finden in der letzten Augustwoche statt. Die Baumschulmesse in Ellerhoop und das Verbändegespräch von Ministerin Julia Klöckner in Berlin zur Vorbereitung des nationalen Waldgipfels.

Während in Ellerhoop Gäste aus aller Welt die neuesten Entwicklungen in den Produktionsverfahren bestaunen und sich über aktuelle gesetzliche und normative Rahmenbedingungen austauschen, wird in Berlin darüber diskutiert, wie die Pflanzen in der Verwendung zukunftsfähig sind. Beides hängt eng miteinander zusammen. Denn nur eine leistungsstarke und innovative Branche ist künftig in der Lage, die großen Herausforderungen, die uns der Klimawandel, aber auch die Globalisierung (Stichwort Quarantäneschädlinge) bringt, zu bewältigen.

Dabei geht es um die zielgenaue Produktion jener Gehölzarten und –Sorten, die an ihrem Endstandort alle die Leistungen erbringen, die ihnen von den Abnehmern zugedacht werden: Sicherstellung der biologischen Vielfalt, CO2-Bindung, Holzertrag, gesundheitliche Wohlfahrt, Temperaturregulierung usw.

Neben den richtigen Gehölzen wird es auch um die verfügbare Produkte gehen. Im Wald werden in den nächsten Jahren sicher große Mengen an für die jeweiligen Standorte qualifizierte Bäume benötigt. Hier bedarf es einer Verzahnung von Produzenten, Abnehmern und Forschungsinstituten, um in einer konzertierten Aktion das gesteckte Ziel, den zukunftsorientierten Waldumbau, zu erreichen.

Aber auch in der freien Natur und im urbanen Raum wird der Pflanzenbedarf immens sein. Wichtig ist eines: die öffentliche Hand wird immens investieren müssen, um die von ihr selbst gesteckten ökologischen und sozialen Ziele (Adaption und Stoppen des Klimawandels, Stärkung der biologischen Vielfalt und der Lebensqualität der Menschen) zu erreichen. Ohne massive Anpflanzung von geeigneten Gehölzen wird das nicht funktionieren. Und ideologische Scheuklappen in Bezug auf die Sortimentsbreite verbietet die Herausforderunge, vor denen unsere Gesellschaft steht, von selbst. Wir haben in diesem Zusammenhang kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.

Gerade unter diesen Vorzeichen ist die Technikschau in Ellerhoop wichtiger denn je. Denn die Branche wird in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen.