Foto: EPP/Lahousse

Im Zuge eines Gesprächs des Bundesverbands der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) konnte BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl mit dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Daniel Caspary MdEP, sprechen. Im Mittelpunkt stand die weitere Entwicklung bei der Gemeinsamen Agrarpolitik, der europäische Green Deal sowie der Brexit.

Die Neugestaltung der europäischen Agrarpolitik beschäftigt auch die Baumschulbranche. Unter anderem geht es um die Prämienberechtigung von sogenannten Containerkulturen d.h. Gehölzen, die in Töpfen auf speziell präparierten Flächen kultiviert werden. Caspary zeigte sich zuversichtlich, dass das Trilogverfahren, also die Verhandlungen von Europäischer Kommission, Rat und Parlament zügig zum Abschluss kommen. In diesem Zusammenhang sah er die deutsche Politik gut aufgestellt, um die Interessen der hiesigen Betriebe zu wahren.

Beim Green Deal mahnte Guhl an, dass es künftig nicht nur darum gehen dürfe technische Lösungen zur Klimawandel-Begrenzung zu fördern, sondern auch die grüne Infrastruktur aus lebenden Pflanzen. Insbesondere in den Städten werde die Bedeutung des gestalteten Grüns zunehmen. Dies betreffe nicht nur die Adaption des Klimawandels, sondern auch das Bedürfnis der Menschen, Freiräume zu nutzen. Gerade in der Coronapandemie sei die Notwendigkeit eklatant zutage getreten. Caspary verwies auf gute Beispiele aus diversen Städten, die es zu propagieren gelte. Die EU vertraue darauf, dass die kommunale Ebene die grüne Infrastruktur in Zukunft stärken werde. Guhl verwies in diesem Zusammenhang auf die ENA-Kampagne, die kommunale Vertreter, Landschaftsarchitekten und Gartenlandschaftsbauer zum Gegenstand habe, um diesen den Mehrwert der grünen Infrastruktur zu verdeutlichen.

Schließlich rückte Guhl das Thema „Brexit“ in den Vordergrund. Großbritannien sei ein wichtiger Markt für die deutsche Baumschulwirtschaft. Im Zuge des Brexit müsse man nichttarifere Handelshemmnisse befürchten, die vor allem durch phytosanitäre Restriktionen der englischen Seite zum Ausdruck kommen würden. Caspary gab sich nicht sonderlich optimistisch, einen Handelsvertrag mit Großbritannien in der Kürze der Zeit vor dem Ablauf der Übergangsbestimmungen zu bewerkstelligen. Allerdings versuche man von Seiten der EU mit Hochdruck, eine Lösung zu finden.