Nachdem der BdB bereits schriftlich Stellung zum Vorschlag der neuen EU-Pflanzenschutzverordnung genommen hat, hat er in den letzten Tagen seine Gespräche auf nationaler und europäischer Ebene zum Thema intensiviert.
Auf seine Initiative haben sich Spitzenvertreter des BdBs und des europäischen Baumschulverbands ENA online mit der Leiterin der EU-Arbeitsgruppe Christine Meisinger und ihrem Mitarbeiter Gordon Rennick zu einem intensiven Meinungsaustausch zum Verordnungsentwurf getroffen. Ziel war es, der Kommission die Spezifika der Baumschulwirtschaft im Bereich des Pflanzenschutzes bzw. der Pflanzengesundheit zu verdeutlichen. Besonders wiesen die Baumschulvertreter auf die gesetzliche Verpflichtung gem. EU-Pflanzengesundheitsverordnung hin, nur gesunde Ware in Verkehr zu bringen und die dazu konträre neue EU-Verordnung. Insbesondere die sog. sensible Gebiete, in denen gar kein integrierter Pflanzenschutz betrieben werden soll, wurden heftig kritisiert.
Die Vertreter der Kommission gaben zu verstehen, dass man hier selbst Nachbesserungsbedarf sehe. Man habe dazu ein erstes konkretisierendes sog. „non-paper“ herausgebracht. Für den BdB und die ENA kommt aber nur eine Streichung des entsprechenden Artikels über nationale sensible Gebiete in Frage.
Zum gleichen Thema diskutierte der Verband mit der Staatssekretärin im BMEL, Silvia Bender, und ihren Mitarbeitern in Berlin. Auch hier wies man auf die Schwierigkeiten hin, künftig die geforderte Pflanzengesundheit durch die Betriebe zu gewährleisten. Die Produktion gesunder Obstgehölze sieht der BdB akut gefährdet, sollte der Kommissionsvorschlag so umgesetzt werden. Die Staatssekretärin wurde daher gebeten, die Gebietskulisse dringend im weiteren EU-Gesetzgebungsverfahren zu überarbeiten. Eine Reduktion der Pflanzenschutzmittel müsse zudem mit Alternativforschung und Modell-Demonstrations-Verfahren begleitet werden.
Auch mit dem Vorsitzenden des Agrarausschusses im Europäischen Parlament, Norbert Lins, kam der BdB zusammen. Hierzu hatte er auch die Kollegen des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) gebeten, um aus Sicht der Abnehmer die fatalen Folgen für die Pflanzen in der Verwendung darzulegen, sollte künftig durch die EU-Regeln die heute hohe Pflanzengesundheit nicht gewährleistet werden können.
Auch in diesem Gespräch wurden die Belange der Baumschulen intensiv diskutiert.
Die Stellungnahme des BdB findet sich unter: https://bit.ly/stellungnahme_bdb