Zu einem Gespräch über den möglichen Entschädigungsfonds für Baumschulen beim Befall durch Quarantäneschädiger traf sich am 13. März der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), Dr. Hermann Onko Aeikens, mit BdB-Präsident Helmut Selders (li.) und BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl (re.) in Berlin. Man war sich einig, dass man schnell nach einer tragfähigen Lösung suchen müsse.

Bei dem Treffen wurde über den möglichen Entschädigungsfonds für Baumschulen gesprochen. Der Entschädigungsfonds soll Schäden ausgleichen, die durch den Befall mit Quarantäneschädigern, also eingeschleppten Schadorganismen aus anderen Erdteilen, entstehen. Hierzu hatte der BdB ein Konzept vorgelegt, das einen staatlichen Entschädigungsfonds mit Beteiligung aller Baumschulbetriebe vorsieht. Ziel ist es dabei, innerhalb von 10 Jahren einen Fonds von mehr als 50 Millionen Euro Finanzierungsvolumen zu schaffen.

Die Gesprächspartner waren sich darüber einig, dass aufgrund der bedrohlichen Situation durch Quarantäneschaderreger schnell gehandelt werden muss. Insbesondere die mehrjährigen Sonderkulturen der Baumschulen machten eine Lösung für die Branche besonders dringlich. In diesem Sinne sollen die noch für den Monat März geplanten Gespräche der Bund-Länder-Arbeitsgruppe weiter in Richtung Ergebnisse vorangetrieben werden.

Markt­struk­tur­ge­setz

Darüber hinaus diskutierten Aeikens, Selders und Guhl über Vermarktungsmöglichkeiten gemäß Marktstrukturgesetz. Aufgrund der schwierigen Situation am Markt vereinbarten die Teilnehmer, gemeinsam zu eruieren, welche Wege für die Branche in diesem Zusammenhang möglich seien.

GAP-Prämi­en­re­ge­lung

Weiterhin sprach man über die Einbeziehung der Containerflächen in die GAP-Prämienregelung, die seit dieser Förderperiode nicht gegeben ist. Für die Zeit ab 2020 fassten die Teilnehmer ins Auge, die Containerflächen wegen ihrer positiven Umweltleistungen in die gemeinsame Agrarpolitik zu reintegrieren. Hierzu könnte ein neuer Code für die Baumschulproduktion geschaffen werden.

Dünge­mit­tel­ver­ord­nung

Schließlich brachten die Vertreter des BdB die kunststoffumhüllten Langzeitdünger zur Sprache, deren Verwendung im Zuge der neuen Düngemittelverordnung der EU massiv in Frage gestellt wird. Der Staatssekretär verwies darauf, dass man sich hier im Spannungsfeld von Dosierungsgenauigkeit der Düngemittel und Kunststoffeintrag in den Boden befinde. Man müsse eine Lösung anstreben, die solche Ummantelungen zum Einsatz brächten, die umweltverträglich seien.

(gu)