Die Teilnehmer des Arbeitskreises ADR bedanken sich recht herzlich bei Herrn Spellerberg für die vielen Jahre der guten Zusammenarbeit. (Foto: Helmuth G. Schwarz)

Vom 23.09.2019 bis 25.09.20219 fanden beim Bundessortenamt in Hannover die Tagungen der Arbeitskreise „Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung“ und „Bundesgehölzsichtung“ statt. Neben der Auszeichnung von tollen Rosen- und Gehölzsorten stand die Tagungen ganz im Zeichen der Würdigung der langen Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Spellerberg.

Zwölf Sorten prämiert!

Der Bund deutscher Baumschulen gratuliert allen Züchtern und Einsendern, die sich auf in diesem Jahr mit ihren Innovationen der kritischen ADR-Prüfung gestellt haben. Nach drei intensiven Jahren konnten zwölf Sorten mit dem ADR-Prädikat ausgezeichnet werden. Eine Übersicht finden Sie hier.

System der Halbwertszeit – Erste Versuche mit positivem Fazit

Bereits 2018 diskutierten die Teilnehmer des ADR-Arbeitskreises über Möglichkeiten der Neuordnung des ADR-Sortiments. Dies ging unter anderem auf öffentliche Kritik zurück, welche im Kern ein zu groß gewordenes Sortiment an ADR-Sorten sah. Es folgte die Einführung einer Halbwertszeit von 15 Jahren je ausgezeichneter Sorte. 2018 konnten Züchter von Jahrgängen die älter als 2004 waren entscheiden, ob sie ihre Sorten einer dreijährigen Neuprüfung unterziehen wollen. Das Instrument wurde auch 2019 thematisiert und für sinnvoll erachtet. Bereits jetzt sind erste Tendenzen erkennbar, die zu einer langfristigen Reduzierung des Sortimentes führen könnten.

ACHTUNG: Augen auf, beim ADR-Gebrauch!

Auch im Kontext der Einführung der Halbwertszeit wird der einwandfreien Verwendung des ADR als international anerkannte Marke in den Fokus aller Bemühungen gelegt. Immer wieder könne man am Markt beobachten, wie Sorten fälschlicherweise als ADR-Sorten deklariert werden. Als Konsequenz werden dem Konsumenten damit Eigenschaften, wie etwa die ausgeprägte Blattgesundheit, versprochen, die im schlimmsten Fall nicht mehr gehalten werden können. Aus diesem Grund weisen wir alle Vermarkter von Rosen auf das vollständige und aktualisierte Sortiment an ADR-Rosen auf www.adr-rose.de hin. Auch werden entsprechende Regularien in dem ADR-Leitfaden angepasst, welcher ebenfalls auf der Internetseite zu finden ist.

Rosen – Gewinner des Klimawandels?

Die Sommer der vergangenen zwei Jahren mit ihren hohen Temperaturen und der extremen Trockenheit haben den geprüften Sorten offensichtlich nicht geschadet, eher im Gegenteil. Die Gesundheitswerte sind in den letzten Jahren mit Blick auf typische Rosenblattkrankheiten so gut wie schon lange nicht mehr gewesen!

Hinzu kam bei den meisten Sorten eine intensive und langanhaltende Blüte. Die Teilnehmer des ADR-Arbeitskreises zeigten sich einig darüber, dass die Rose mit den oft diskutierten Auswirkungen des Klimawandels gut zurechtkommt und damit ein exzellenter Kandidat für an den Klimawandel angepasste Sortiment darstellt.

Schwere, klimatische Bedingungen für die Sortimente der Bundesgehölzsichtung

Was auf der Rosenseite für positive Ergebnisse geführt hat, hat auf der Seite der Bundesgehölzsichtung bei einigen Sortimenten erhebliche Probleme bereit. So hat die extreme Trockenheit vielerorts zu erheblichen Problemen geführt. Dies war mitunter auch ein Grund dafür, dass regional zusätzliche Bewässerung eingesetzt werden musste. Folgt man diversen Klimaprognosen, wird sich der Arbeitskreis langfristig die Frage stellen müssen, wie er grundsätzlich mit dem Thema der Bewässerung umgeht.

Ein kleiner Ausblick: Der Arbeitskreis wird für die nächsten drei Jahr potentielle Sortimente von Hydrangea quercifolia (ab 2021), Potentilla (ab 2022) und Hydrangea arborescens (ab 2023).