Marius Tegethoff vom Bund deutscher Baumschulen stellt die Thematik der Entwicklung brancheneigener Hygieneleitlinien auf der 61. Pflanzenschutztagung vor.

61. Deutsche Pflanzenschutztagung an der Universität Hohenheim in Stuttgart

Alle zwei Jahre findet innerhalb Deutschlands die Deutsche Pflanzenschutztagung statt. Mittlerweile blickt das Veranstaltungsformat auf eine lange Tradition zurück, sodass in der Chronik insgesamt nun 61. Tagungen zu Buche stehen. Neben dem breit aufgestellten Programm, welches Themenkomplexe wie den biologischen Pflanzenschutz, den Anwenderschutz, der Pflanzengesundheit oder der Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln beinhaltet, wird dem Netzwerken und Kontakte knüpfen große Aufmerksamkeit geschenkt. Insbesondere für angehende Doktoranden und Promovierende bietet das Format exzellente Möglichkeiten, sich der Fachwelt als angehender Wissenschaftler zu präsentieren.

Neben dem Julius-Kühn-Institut beteiligt sich unter anderem die Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft an der Organisation der Veranstaltung.

1200 Teilnehmer haben sich vom 10.09.2018 bis 14.09.2018 über die verschiedenen Themenkomplexe des Pflanzenschutzes ausgetauscht. Der Schwerpunkt der Tagung lag subjektiv betrachtet im Bereich der Agrarwirtschaft, im speziellen bei den Kulturen Getreide, Raps und Mais. Dies als Motivation betrachtend, wird der BdB seine Bemühungen um Präsenz in den kommenden Jahren intensivieren, um die Baumschulwirtschaft mehr in Fokus der Fachwelt zu rücken.

Sektionen der Tagung

Welche konkreten Themen in Hohenheim vorgestellt wurden, können Sie hier nachlesen.

BdB stellt Idee der Hygieneleitlinien vor

Marius Tegethoff nahm an der Veranstaltung teil, um in der Sektion „Pflanzengesundheit und Invasive Arten“ die Thematik der Entwicklung brancheneigener Hygieneleitlinien vorzustellen. Zu Beginn seines Vortrags stellte er die deutsche Baumschulwirtschaft in Gänze vor, damit unmittelbar der Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Bedeutung von Import- und Exportgeschäften und den möglichen Konsequenzen durch weltweiten Handel, Klimaänderungen und Tourismus dem Fachpublikum dargestellt werden konnten.

Mit Blick auf mögliche Absatzmärkte zeigte Tegethoff weiterhin auf, dass Exporte in Nicht-EU-Mitgliedsstaaten stark von politischen und phytosanitären Interessen abhängen können. So zeigte Tegethoff etwa auf, dass durch den näher rückenden Brexit in Großbritannien über Maßnahmen im Bereich der Pflanzengesundheit nachgedacht wird, die über die Anforderungen der Europäischen Union hinausgehen. Damit verbunden laufe letztlich die deutsche Baumschulwirtschaft Gefahr, einen gesamten Absatzmarkt mit einem Exportvolumen von rund 17 Millionen Euro aufgrund entsprechender Bedingungen kurzfristig zu verlieren. Das mildere Szenario wre „lediglich“ die Erhöhung des  Aufwands, etwa durch die Bereitstellung notwendig werdender Zertifikate.

In diesem Zusammenhang wurde aufgezeigt, dass der Verband über eigene Hygieneleitlinien nachdenke, welche den Mitgliedern im Sinne des ab Dezember 2019 notwendig werdenden Risikomanagements als Grundlage dienen könnten. Neben Kapiteln wie etwa dem Quartiersmanagement, leistbare Untersuchungen in Eigenverantwortung oder einem entsprechenden Maßnahmenkatalog inklusive Dokumentationshilfen, sollen auch die Kontakte zu den zuständigen Behörden und der Ausbau der allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit rund um das Thema der Pflanzengesundheit erhöht werden.

Abschließend wurde der neu vom BdB gegründete Arbeitskreis „Hygieneleitlinien“ vorgestellt. Hierbei sollte aufgezeigt werden, dass Experten aller Disziplinen der Baumschulwirtschaft an einem Tisch sitzen, um die essentiellen Blickwinkel einfließen zu lassen. Hierfür bot der BdB dem Plenum freie Plätze an, damit der BdB durch die Mitarbeit von Wissenschaft, Politik und Behörden eine Steigerung der Reichweite und Akzeptanz für alle Beteiligten herstellen kann.

Danksagung

Der Bund deutscher Baumschulen möchte sich noch einmal auf diesem Weg bei allen an der Organisation der Veranstaltung beteiligten Personen bedanken. Auch Herrn Prof. Dr. Backhaus, Präsident des Julius-Kühn-Instituts, wünschen wir nach seiner letzten Pflanzenschutztagung in der Funktion als JKI-Präsident alles Gute und hoffen, dass dies nicht das letzte Mal eines Zusammentreffens auf der Deutschen Pflanzenschutztagung gewesen war.